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Boris Michailowitsch Kustodijew (russisch Борис Михайлович Кустодиев, wiss. Transliteration Boris Michajlovič Kustodiev; * 23. Februar / 7. März 1878 in Astrachan; † 26. Mai 1927 in Leningrad) war ein russischer Maler und Grafiker.
Geboren als Sohn eines Gymnasiallehrers, begann er nach Beendigung der Schulausbildung Theologie zu studieren. Nebenher nahm er in der Zeit von 1893 bis 1896 privaten Malunterricht bei P. A. Wlassow in Astrachan. In den Jahren 1896 bis 1903 setzte er seine Ausbildung an der Petersburger Kunstakademie fort, u. a. unter der Leitung von W. J. Sawinski und Ilja Jefimowitsch Repin. Er beteiligte sich in dieser Zeit gemeinsam mit Iwan Kulikow an der Arbeit an Repins Gemälde Festsitzung des Staatsrates am 7. Mai 1901, dem hundertsten Jahrestag seiner Gründung (Заседание Государственного совета). Zu jener Zeit schuf er außerdem mehrere Porträts russischer Zeitgenossen, u. a. von Iwan Bilibin (1901).
1904 schloss er sein Studium ab und ging auf Auslandsreise. Diese führte ihn 1904 nach Frankreich und Spanien, 1907 nach Italien und 1909 nach Österreich und Deutschland sowie ein weiteres Mal nach Italien. Organisator dieser Studienreise war die Neue Gesellschaft der Künstler. In dieser Zeit entstanden viele Porträts und Genregemälde.
Nach seiner Rückkehr nach Russland wurde Boris Kustodijew 1909 zum Mitglied der Petersburger Kunstakademie berufen. Bereits zwei Jahre früher wurde er 1907 Mitglied der Vereinigung russischer Künstler. Im Jahr 1911 schloss er sich der Künstlerbewegung Mir Iskusstwa an. Wegen Tuberkulose mußte er auf ärztlichen Rat hin eine schöpferische Pause einlegen. Er begab sich für ein Jahr in eine Privatklinik in die Schweiz. Ab 1916 war er querschnittsgelähmt.
Ab 1913 lehrte er an der Neuen Künstlerhochschule in Sankt Petersburg (Leningrad). Nach der Oktoberrevolution von 1917 war er vielseitig tätig, wobei er sich vorrangig aktuellen Themen der Revolution widmete. So entstanden Vorlagen für Plakate, Kalender, Zeitschriften und Bücher. Darüber hinaus war er lithografisch tätig. Im Jahr 1923 wurde er Mitglied der Vereinigung der Künstler des Revolutionären Russlands. Er verstarb 1927 in Leningrad.
Balthasar Kłossowski de Rola, genannt Balthus, (* 29. Februar 1908 in Paris, Frankreich; † 18. Februar 2001 in Rossinière, Schweiz) war ein polnisch-deutsch-französischer Maler. 1991 erhielt er für sein Lebenswerk den Praemium Imperiale.
Balthus umgab sich zeitlebens mit Geheimnissen bezüglich seiner Biografie, so etwa benutzte er einen Grafentitel zu seiner Selbststilisierung.[1] Balthus war der zweite Sohn des deutsch-polnischen Kunsthistorikers und Malers Erich Klossowski (1875–1949) und der deutsch-jüdischen Malerin Elizabeth Dorothea Spiro, genannt Baladine (1886–1969), die zusammen einen der wichtigsten Kunstsalons in Paris und später in Berlin führten. [2] Sein drei Jahre älterer Bruder war der avantgardistische Schriftsteller Pierre Klossowski.
Nach der Trennung von ihrem Mann zog die Mutter mit den Söhnen Balthazar und Pierre in die Schweiz, zunächst nach Bern und später nach Beatenberg, wo sie zur Geliebten des Dichters Rainer Maria Rilke wurde. Dieser wurde auch zum Patenonkel Balthazars und gab ihm den Kosenamen „Balthusz“, aus dem sich sein späterer Künstlername Balthus entwickelte. Rilke erkannte die künstlerische Begabung des Jungen früh und förderte dessen künstlerische Entwicklung.
1925 lebte er in Toulon und malte Landschaften. 1926 konnte er durch die Unterstützung von Jean Strohl nach Italien reisen und Fresken von Piero della Francesca kopieren. Er lebte unter anderem in Arezzo. 1929 verbrachte er in Berlin; in der Zürcher Galerie Förter hatte er seine erste Ausstellung. 1930 wurde er zum französischen Militärdienst einberufen und diente in den marokkanischen Städten Kenitra und Fès. 1932 kehrte er nach Paris zurück. Er lernte dort Pierre Jean Jouve, André Derain sowie Alberto Giacometti kennen. 1934 hatte er in der Galerie Pierre seine erste Einzelausstellung.
In der Folgezeit entwickelte Balthus seinen eigenen figurativen Malstil, der sich an der Technik der Fresken des italienischen Quattrocento orientierte. Er entzog sich damit den zeitgenössischen Kunstströmungen unter anderem des Kubismus und des Surrealismus. Auch in seinen Sujets setzte er sich ab, da sie häufig von anzüglichen Posen junger Mädchen geprägt waren. Balthus zählte den Dichter Lord Byron zu seinen Vorfahren und war u.a. mit Federico Fellini, Pablo Picasso, Joan Miró, Salvador Dalí, David Hockney und besonders mit Pierre Matisse befreundet, der ihm auch gelegentlich finanziell wegen seines luxuriösen Lebensstils unter die Arme griff. Für Albert Camus entwarf Balthus Bühnenbilder und Kostüme. Balthus galt als exzentrisch und scheute die Öffentlichkeit.
1938 hatte er seine erste Ausstellung in New York in der Galerie Pierre Matisse. 1939 wurde er im September zum Militärdienst eingezogen, im Elsass verwundet und kehrte noch im Dezember nach Paris zurück.
1961 berief ihn André Malraux, der unter Charles de Gaulle zum französischen Kulturminister aufgestiegen war, zum Direktor der Französische Akademie in Rom. 1962 lernte Balthus auf einer Reise nach Japan Setsuko Ideta (jap. 出田 節子) kennen, die er 1967 heiratete. Im Jahr darauf wurde ihr gemeinsamer Sohn Fumio geboren, der jedoch bereits im Alter von zwei Jahren verstarb. 1973 wurde die gemeinsame Tochter Harumi (春美) geboren.
Ivan Generalić (* 21. Dezember 1914 in Hlebine; † 27. November 1992 in Koprivnica im Nordwesten Kroatiens) war ein jugoslawischer Maler. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler der naiven Kunst Jugoslawiens.
Seine erste Ausstellung fand im Jahr 1931 im Kunstpavillon Zagreb statt.
Nach Beendigung des Zweiten Weltkrieges wurde er im Jahr 1945 Mitglied der ULUH (Udruga likovnih umjetnika Hrvatske, Vereinigung der bildenden Künstler Kroatiens). Im Jahr 1953 stellte Generalić erstmals in Paris aus. Dort verbrachte er mehrere Monate.
Generalić war Mitbegründer der Schule der Naiven Kunst von Hlebine, die sich hauptsächlich mit Hinterglasmalerei beschäftigte und deren bedeutendster Künstler er war.
Er hatte großen stilistischen Einfluss auf weitere kroatische Künstler wie beispielsweise Franjo Mraz, Mirko Virius, Franjo Filipović, Dragan Gaži, Josip Generalić und Ivan Večeraj.
Charles Henry Blair
Charles Camoin (* 23. September 1879 in Marseille; † 20. Mai 1965 in Paris) war ein französischer Maler. Er wird dem Kreis der „Fauves“ zugeordnet.
Ermutigt durch seinen Vater, der Dekorateur war, geht Camoin 1896 nach Paris und studiert dort im Atelier von Gustave Moreau, wo er Freundschaft mit Albert Marquet schließt. Auf der Suche nach Motiven sucht er auch Variétés und Konzertcafés der Hauptstadt auf. 1902 macht er die Bekanntschaft von Cézanne, mit dem er lange Zeit im Briefwechsel bleibt.
Camoin, der sich der Bewegung der „Fauves“ anschloss, ist kein unbedingt überzeugter Fauvist, aber seine Zugehörigkeit zur Gruppe verschafft ihm die Möglichkeit, von 1904 bis 1907 alljährlich bei Berthe Weill auszustellen. 1905 nimmt er am Salon d’Automne teil. Im Gegensatz zu den übrigen „Fauves“ setzt Camoin weniger auf die Übersteigerung der Farben als auf die suggestive Interpretation des Kolorits. In der Folge nimmt er dann an keiner avantgardistischen Bewegung mehr teil.
Im Rahmen eines Kriegsurlaubs besucht er 1918 Renoir in Cagnes. Diese Begegnung hat spürbare Auswirkungen auf seinen Stil. Seine Malerei wird weicher. 1958 findet in der Galerie Bernheim eine Retrospektivausstellung seiner Werke statt. 1962 nimmt er als einziger Überlebender aus dem ehemaligen Atelier Moreaus an der Eröffnung der Ausstellung Gustave Moreau und seine Schüler teil
Aleksandra Belcova (March 17, 1892, Surazh, Chernigov Governorate - February 1, 1981, Riga, Latvian SSR) was a Latvian and Russian painter.
She studied at the Art School in Penza and the State Free Art Workshop in Petrograd. She moved to Latvia in 1919 along with Romas Suta, just after the First World War had ended, and became a member of the Riga Artists Group.
She was involved in the Roller group exhibitions and Riga Graphic Artists Association in the following years. Her paintings were mostly portraits and still lifes, beginning as a Cubist she turned to realism in later years. Her mediums were oil, watercolor, graphic arts and she also painted on porcelain.
Louis Valtat (* 8. August 1869 in Dieppe; † 1952 in Paris) war ein französischer Maler. Er wird dem Kreis der „Fauves“ zugeordnet.
1888 trat Valtat in die Académie Julian in Paris ein, wo der „Kassenwart“ Sérusier Gauguins Prinzipien vom Einsatz der reinen Farbe vermittelte. Im nächsten Jahr folgte ein kurzer Aufenthalt im Atelier Gustave Moreaus. 1894 malte er zusammen mit Toulouse-Lautrec die Bühnenbilder zu Le Chariot de terre cuite am Théàtre de l′Oeuvre.
Von 1903 an verweisen die Bilder, die er im Salon d’Automne ausstellte, schon darauf, was der Fauvismus bringen wird. Beim Salon d’Automne von 1905 jedoch führten seine Bilder — obwohl sich Valtats Stil auch nicht überzogener darstellte als in den Jahren zuvor — zu einem Skandal, der nicht geringer war, als der, der durch die Gemälde im „Saal der Wilden“ ausgelöst wurde.
1914 zog Valtat aus dem Süden Frankreichs für immer nach Paris. Dem Familienleben sehr zugewandt, hatte er zahlreiche Bilder seiner Frau und seines Sohnes gemalt. Der Vertrag, den er 1900 mit Vollard schloss und der bis 1912 gültig war, sorgte dafür, dass viele seiner Bilder in die Hände großer Sammler kamen, so die des Russen Morosow.
1948 musste Valtat die Malerei aufgeben, da er erblindete.
Junichi Nakahara
Ruskin Spear, (30 June 1911 – 17 January 1990) was an English painter.
Born in Hammersmith, Spear attended the local art school before going on to the Royal College of Art in 1930. He began his teaching career at Croydon School of Art, going on to teach at the Royal College of Art from 1948 to 1975.
Initially influenced by Sickert and the Camden Town Group, and the portraiture of the Euston Road School, his work often has a narrative quality, with elements of humour and respectful satire.
Because he used a wheelchair due to childhood polio, much of his work focused on his immediate surroundings. He rendered the citizens of Hammersmith relaxing in and around the local pubs, theatres and shops. A retrospective of Spear's work was held at the Royal Academy in 1980. His work is represented in the Tate Gallery Collection.
A large number of Spear's paintings are held in important public collecions, including the Government Art Collection, Arts Council England, National Portrait Gallery, Imperial War Museum and the Royal Academy of Arts.
He was appointed a Commander of the Order of the British Empire (CBE) in 1979.
Spear is the father of musician Roger Ruskin Spear.
Albert Carel Willink (* 7. März 1900 in Amsterdam; † 19. Oktober 1983 ebenda) war ein Kunstmaler aus den Niederlanden.
Carel Willink war der Sohn eines Automobilhändlers in Amsterdam. Der Vater hatte das Malen als Hobby und besuchte mit Carel und dessen jüngeren Bruder Jan Willink oft Ausstellungen im Amsterdamer Rijksmuseum und Stedelijk Museum. Mit 14 Jahren geriet Carel in den Bann von damals modernen Künstlern wie Diego Rivera, Marc Chagall und Wassili Kandinsky. Im Jahr 1919 brach er sein Architekturstudium an der Delfter Technischen Hochschule ab, um selbst Kunstmaler zu werden. Nach einem sehr kurzen, misslungenen Aufenthalt im Jahr 1920 an der Staatlichen Hochschule in Berlin, setzte er seine Lehre an der Schule von Hans Baluschek fort. Eine erste Ausstellung erfolgte 1932 im Glaspalast in Berlin-Moabit. Er schloss in Berlin eine enge Freundschaft mit Herbert Behrens-Hangeler. Willink schuf damals abstrakte Gemälde im Stil der Novembergruppe und des Konstruktivismus.
Clarence Coles Phillips (October 1880 – June 13, 1927) was an American artist and illustrator who signed his early works C. Coles Phillips, but after 1911 worked under the abbreviated name, Coles Phillips. He is known for his stylish images of women and a signature use of negative space in the paintings he created for advertisements and the covers of popular magazines
The work of Phillips quickly became popular with the Life readers. In May 1908, he created a cover for the magazine that featured his first "fadeaway girl" design with a figure whose clothing matched, and disappeared into, the background.Phillips developed this idea in many subsequent covers. In the 1910 example of his work displayed to the right, portions of the figure's skirt merge seamlessly with the background, yet the edge of the skirt remains easily defined by the viewer.
Phillips' use of negative space allowed the viewer to "fill-in" the image; it also reduced printing costs for the magazine, as "the novelty of the technique and the striking design qualities masked the fact that Life was getting by with single color or two-color covers in a day when full-color covers were de rigueur for the better magazines". Phillips worked in watercolor and always painted from life; according to his biographer, Michael Schau, "he refused to work from photographs or to use the pantograph".
Phillips produced cover art for other national magazines besides Life, including Good Housekeeping, which for two years (beginning in July 1912) made him their sole cover artist.Phillips also created many advertising images for makers of women's clothing, and for such clients as the Overland automobile company and Oneida Community flatware. His series depicting women wearing Holeproof Hosiery products was considered daring for its time. Phillips' works also appear in the 1921 and 1922 editions of the U. S. Naval Academy yearbook, Lucky Bag.
Alberto Vargas (* 9. Februar 1896 in Arequipa, Peru; † 30. Dezember 1982 in Los Angeles) ist berühmt für seine Pin-Up-Zeichnungen geworden.
Ab 1940 zeichnete er als Ablösung von George Petty für Esquire Pin-Ups. Esquire setzte durch, dass das „s“ bei Vargas weggelassen werden musste. So haben sich die Varga-Girls später durchgesetzt. Als Alberto Vargas Esquire dann später verließ, wurde es ihm untersagt, den Namen Varga für zukünftige Zeichnungen zu verwenden
Paul Jouve (* 16. März 1878 in Bourron-Marlotte; † 13. Mai 1973 in Paris) war ein französischer Maler, Zeichner, Bildhauer und Illustrator.
Paul Jouve war ein Sohn des Malers Auguste Jouve. Als er zwei Jahre alt war, zog die Familie nach Paris, wo sie am Boulevard Saint Jacques lebte. Paul Jouve begann früh zu zeichnen und bevorzugte dabei Tiermotive. Sein Vater unterstützte diese Neigung und ließ ihn in Museen und im Jardin des Plantes arbeiten. Ein Jahr verbrachte Paul Jourve an einer Kunstgewerbeschule, dann wechselte er in die École des Beaux-Arts in der Rue Bonaparte, malte jedoch nach wie vor am liebsten nach der Natur. Seine Modelle fand er weiterhin im Jardin des Plantes, daneben aber auch auf dem Pferdemarkt und im Schlachthof sowie im Naturkundemuseum und der Tierärztlichen Hochschule. Bei Henry Patrice Dillon lernte er lithographieren. Reisen nach Deutschland und Holland vermittelten ihm Kenntnisse der flämischen Radierer.
Im Alter von 16 Jahren stellte Paul Jouve erstmals Werke im Salon aus und erregte mit einer Löwendarstellung Aufsehen. Ab dieser Zeit begann er seine Lithographien zu verkaufen und stellte alljährlich wieder im Salon aus.
1898 leistete er seinen Militärdienst ab. Im 130sten Infanterieregiment lernte er Georges Leroux kennen, mit dem ihn dann eine langjährige Freundschaft verband.
Für die Weltausstellung im Jahr 1900 erhielt er vom Architekten Binet den Auftrag, einen 100 Meter langen Tierfries zu gestalten. Ausgeführt wurde das Werk in Sandstein von Alexandre Bigot. Auch vier Löwen und einen Hahn zur Dekoration von Eingangstoren der Ausstellung ließ Binet von Jouve entwerfen. Bis 1914 verkaufte Bigot Nachbildungen des Frieses.
Im Jahr 1901 veröffentlichte Jouve tiergestaltige Karikaturen in l'Assiette au Beurre; er illustrierte die gesamte Ausgabe vom 23. November. Der Sammler und Kunsthändler Samuel Bing wurde auf Jouve aufmerksam. Samuel Bing und dessen Sohn Marcel, der die Galerie L'Art Nouveau gegründet hatte, veranstalteten 1902 eine Ausstellung mit Werken Jouves, die sehr erfolgreich verlief und Jouve finanziell in den Stand setzte, regelmäßig Zoos in Europa zu besuchen. So lebte er 1904 eine Zeitlang in Hamburg, später in Antwerpen, wo er Rembrandt Bugatti traf, mit dem er Freundschaft schloss.
1905 stellte er in Marcel Bings neuer Galerie an der rue Saint Georges aus. Im selben Jahr erhielt er den Auftrag, das Dschungelbuch zu illustrieren; die Ausgabe erschien allerdings erst nach dem Ersten Weltkrieg. 1907 bezog er die Villa Abd-el-Tif in Algier, nachdem er einen Wettbewerb gewonnen hatte. Durch seinen späteren Schwiegervater Maxime Noiré lernte er Teile Afrikas kennen. Auch die Bekanntschaft mit Etienne Dinet stammte aus dieser Lebensphase.
1911 bezog er in Paris das einstige Atelier des Malers Gérome an der rue Notre Dame des Champs, das er bis zu seinem Tod beibehielt.
1914 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und an der Front in Nordfrankreich eingesetzt, zeichnete aber in jedem freien Moment weiter. Nachdem dies bemerkt worden war, wurde er zu seinem Regimentsgeneral Quinquandon gerufen und bei diesem eingesetzt. Am 22. April 1915 überlebte Jouve den ersten Gasangriff. Im Oktober desselben Jahres kam er zu seinem Regiment, das inzwischen in Griechenland stationiert war, und wurde dank Quinquandon für fotografische Arbeiten statt im Kampf eingesetzt. Im französischen Hauptquartier machte er die Bekanntschaft mit dem Prinzen Alexander von Serbien, dem späteren König, und zahlreichen weiteren einflussreichen Persönlichkeiten. Zwei Monate verbrachte er in Athos und besuchte die byzantinischen Klöster; anschließend veranstaltete er in Athen eine Ausstellung.
Aus dem Krieg zurückgekehrt, erhielt Jouve, dessen Dschungelbuchillustrationen sehr positiv aufgenommen wurden, zahlreiche Aufträge, unter anderem von der Königin von Rumänien. 1920 wurde er Ritter der Ehrenlegion.
1921 ließ Jouve sich von seiner Frau Annette scheiden, die mit dem gemeinsamen Sohn Romain nach Algerien zurückzog. Paul Jouve heiratete noch im selben Frühjahr Marguerite Jeanne Macqueron. Im Dezember 1921 fand die erste Ausstellung der Gruppe der Vier statt.
Jouve gewann ein Reisestipendium der Regierung von Indochina und reiste 1922 von Marseille aus nach Indochina, China, Ceylon und Indien. Fast drei Monate verbrachte er in Angkor. Früchte dieser Reise waren unter anderem die Illustrationen für Lottis Un Pelerin d'Angkor.
Seine zweite Frau hatte Jouve auf dieser mehrmonatigen Reise begleitet und gebar nach der Rückkehr aus Asien Jouves zweiten Sohn Hubert, doch schon im darauffolgenden Jahr ließ das Paar sich scheiden. Jouve stellte weiterhin sehr erfolgreich aus. In Le Tholonet baute er ein Art-Déco-Haus, das er mit einem Basrelief, das einen sitzenden schwarzen Panther darstellte, ausstattete. Dieses Haus benutzte er bis in die 1950er Jahre.
1926 wurde er Offizier der Ehrenlegion. Er illustrierte die Fabeln von La Fontaine und zahlreiche weitere Bücher. Anfang 1931 brach er zu einer mehrmonatigen Afrikareise auf, um das Land der Tuareg kennenzulernen. Unter anderem entstanden dabei Illustrationen für René Marans Book of the Bush. Von der Reise zurückgekehrt, stellte er auf der Internationalen Kolonialausstellung in Paris Bilder von wilden Tieren und andere Objekte aus. Er erhielt eine Goldmedaille und sein Elefant mit Mahout wurde reproduziert. 1934 besuchte er Ägypten. Sein Gastgeber war Mohamed Helmi Pacha, und sein späterer Biograph Charles Terrasse kümmerte sich um ihn. Er arbeitete im Zoo von Kairo, wo besondere Gazellen und Antilopen sowie Mähnentiger und andere Exoten zu sehen waren, besuchte aber auch Luxor, Karnak und das Tal der Könige und stellte seine Werke schließlich in Kairo aus.
Für den 1935 in Dienst gestellten Ozeandampfer Normandie schuf Jouve zwei Gemälde, die den Salon Erster Klasse schmücken sollten. Sie stellten Tiger und Elefanten dar. Ein Jahr später erhielt er den Auftrag, für die Kammer der Abgeordneten in Luxemburg Kunstwerke zu schaffen, die zunächst 1937 in Paris ausgestellt wurden. Zugleich wurde ein Werk für den Minister für Handel und Industrie gezeigt: Ein Stierkopf, der nach wie vor auf den Brunnen am Trocadéro zu sehen ist. Dieses Bronzewerk brachte ihm eine neue Goldmedaille ein.
Am 7. Februar 1945 wurde Jouve Mitglied der Académie des Beaux Arts. Nach wie vor stellte er regelmäßig seine Werke aus und schuf zahlreiche Illustrationen, so etwa für ein Werk Balzacs, das 1948 aufgelegt wurde, und Maurice Genevoix' Adaption von Werken des Duc de Brissac. Ebenso unternahm er weiterhin ausgedehnte Reisen. Er stellte in Marokko aus, besuchte die Vereinigten Staaten und verbrachte den Sommer 1956 auf den Bermuda-Inseln. Die Fischbilder, die sich heute im Musée des Beaux Arts in Reims befinden, basieren auf den Studien, die er auf dieser Reise gemacht hatte. Jouve blieb bis zu seinem Tod aktiv und starb im Alter von 95 Jahren in seinem Atelier.
Albert Marquet (* 27. März 1875 in Bordeaux; † 14. Juni 1947 in Paris) war ein französischer Maler. Er gilt als Mitbegründer des Fauvismus.
Marquet begann seine künstlerische Ausbildung bereits mit 15 Jahren in Paris mit einem Studium an der Kunstgewerbeschule. In dieser Zeit lernte er Henri Matisse kennen, mit dem ihn seit 1892 eine lebenslange Freundschaft verband. 1895 wechselte er an die École des Beaux-Arts.
Marquet und Matisse arbeiteten im Jahr 1900 gemeinsam an den Dekorationen für den Grand Palais der Pariser Weltausstellung. 1905 stellte er im Pariser Salon d’Automne gemeinsam mit Maurice de Vlaminck, André Derain, Henri Matisse und anderen Künstlern aus. Die Ausstellung führte zu einem Skandal, der den Kunstkritiker Louis Vauxcelles zur Prägung des Begriffs „Fauvismus“ inspirierte. Aus dieser Zeit stammen auch die ersten Gemälde des Künstlers, die mit ihren dekorativen, starken Farben ganz dem Stilempfinden der neuen Kunstrichtung entsprachen.
Ab 1906 unternahm Marquet ausgedehnte Reisen durch Europa, unter anderem besuchte er Frankreich, Deutschland, Russland und Skandinavien. Von 1940 bis 1945 lebte er in Algier. Erst danach kehrte er endgültig nach Paris zurück.
Der lange in Paris lebende russische Schriftsteller Ilja Ehrenburg schildert den kleingewachsenen Maler als schlicht und bescheiden. „Die Annehmlichkeiten des Lebens waren ihm völlig gleichgültig.“ Er habe kommunistischen Ideen nahegestanden, jedoch von Politik nichts wissen wollen. „An seinen Bildern verblüfft die Kargheit der Ausdrucksmittel; sie sind schwierig in ihrer Einfachheit, kunstvoll in ihrer Herzenseinfalt. Ein wenig Grau, Blau und Grün - und die Welt lebt auf.“[1]
Einige von Marquets Werken wurden postum auf der documenta II (1959) und der documenta III im Jahr 1964 in Kassel gezeigt.
Salvador Felipe Jacinto Dalí i Domènech, seit 1982 Marqués de Púbol (* 11. Mai 1904 in Figueres, Katalonien; † 23. Januar 1989 ebenda), war ein spanischer Maler, Grafiker, Schriftsteller, Bildhauer und Bühnenbildner. Als einer der Hauptvertreter des Surrealismus zählt er zu den bekanntesten Malern des 20. Jahrhunderts. Um das Jahr 1929 hatte Dalí seinen persönlichen Stil und sein Genre gefunden, die Welt des Unbewussten, die in Träumen erscheint. Schmelzende Uhren, Krücken und brennende Giraffen wurden zu Erkennungsmerkmalen in Dalís Malerei. Sein malerisches technisches Können erlaubte es ihm, seine Bilder in einem altmeisterlichen Stil zu malen, der an den späteren Fotorealismus erinnert.
Dalís häufigste Themen sind außer der Welt des Traumes die des Rausches, des Fiebers und der Religion; oft ist in seinen Gemälden seine Frau Gala dargestellt. Dalís Sympathie für den spanischen Diktator Francisco Franco, sein exzentrisches Verhalten sowie sein Spätwerk führten vielfach zu Kontroversen bei der Bewertung seiner Person und seiner Werke bis in die Gegenwart hinein.